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Empirischer Gehalthalt: Empirische Gehalte in der Philosophie sind die Informationen und das Wissen, die aus Erfahrung und Beobachtung stammen. Siehe auch Begrifflicher Gehalt, Inhalt, Propositionales Wissen, Wissen, Glaubensobjekte, Gedankenobjekte, Belege.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

W.V.O. Quine über Empirischer Gehalt – Lexikon der Argumente

Quine II 39 ff
Empirischer Gehalt = kategorische Beobachtungssätze: die Verknüpfung von Theorie und Beobachtung. Zwei Theorien sind äquivalent, wenn alle kategorischen Beobachtungssätze identisch sind. Eine Theorie impliziert kategorische Beobachtungssätze, ohne von ihnen impliziert zu werden. Theoretische Termini kommen in kategorischen Beobachtungssätzen gar nicht vor.
II 43
Dennoch kann die Wissenschaft ohne die Angabe von Orten und Zeitpunkten nicht auskommen. Wir haben sie aber ins Reich der theoretischen Begriffe hinaufgestupst, wo sie, in behaglichem Abstand von der Beobachtung, hingehören.
Das ist ein weiterer Fortschritt, die Theorie in Beziehung zu setzen, zu ihren sensorischen Belegen. Die Beziehung besteht darin, dass wahre kategorische Beobachtungssätze durch die Theorieformulierung impliziert werden. Und woher wissen wir, dass ein kategorischer Beobachtungssatz wahr ist? Durch Beobachtung bekommen wir das nie schlüssig heraus! Aber falsifizieren können wir. >Beobachtung/Quine
; >Beobachtungssätze/Quine.
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VI 22
Empirischer Gehalt/Quine: der empirischer Gehalt ist etwas, das Sätzen gemeinsam ist, und woran mittelbar sogar mathematische Sätze teilhaben. >Holismus/Quine.
VI 23/24
Def prüfbar/Quine: ein Satz oder eine Satzmenge ist prüfbar, wenn sie einige kategorische Beobachtungssätze impliziert, die synthetisch sind. (Es können durchaus auch einzelne Sätze prüfbar sein, aber meistens sind es beachtliche Satzmengen. Diese Bürde erlegt uns der Holismus auf).

Def synonym/Quine: zwei kategorische Beobachtungssätze sind synonym, wenn die betreffenden Komponenten jeweils dieselbe Reizbedeutung haben.

Def empirischer Gehalt/Quine: der empirischer Gehalt ist die Menge aller synthetischen kategorischen Beobachtungssätze, die von diesem Satz für einen einzelnen Sprecher impliziert werden.
Sie sind für die Gemeinschaft äquivalent, wenn sie für jeden einzelnen Sprecher äquivalent sind. Der Gehalt gilt nur für Sätze und Satzmengen, die prüfbar sind.
VI 24/25
Wissenschaft/Überprüfung/Quine: ein Großteil der Wissenschaft ist durch Entschuldigungen, wie der Vagheit von irrealen Bedingungssätzen oder Dispositionen, von simplen Erfahrungsproben abgeschirmt.
VI 75
Unbestimmtheit/Logik/logische Junktoren/Übersetzung/Bedeutung/Quine: in der Tat haben Übersetzungen bis hin zu den kategorischen Beobachtungssätzen und sogar die Junktoren eine gewisse Bestimmtheit. Doch der empirischer Gehalt kommt allein prüfbaren Sätzen zu. >Bedeutung/Quine.
- - -
XI 27
Empirischer Gehalt/Quine/Lauener: keinem isolierten Satz kann ein eindeutiger empirischer Gehalt zugeschrieben werden. Dies ist der Fall wegen der Aufhebung der Trennung von analytisch und synthetisch. Nur die Totalität der Wissenschaft ist sinnstiftend. >Analytizität/Synthetizität/Quine.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

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